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Siegmund Seligmann

von Bärbel Ebeling
(2008-2024)



Am 19. Auust 1853 wurde Siegmund Seligmann als Sohn von Samuel (Salomon) Seligmann und seiner Frau Johanne, geb. Löwenstein, als „Sichmund“ (so lautet der Geburtseintrag) in Verden / Aller geboren.

Salomon Seligmann wurde um 1825 und Johanne Löwenstein am 05. November 1818 in Burgdorf geboren. Die Eltern heirateten am 17. Dezember 1850 in Hannover. Der Vater erhielt 1851 als 26jähriger Handelsmann „aus Intschede kommend“ in Verden das Bürgerrecht. Im gleichen Jahr, am 12. Juni, kaufte er das Haus. Salomon Seligmann starb am 07. Juni 1855. Im Sterbeeintrag heißt es: „Man fand denselben in seinem Schlafzimmer erhängt“. Er war gerade 30 Jahre alt. Seine Witwe wird am 10. Oktober 1856 als Hannchen Seligmann, geb. Löwenstein als Eigentümerin des Hauses geführt. Das Haus wurde am 18. Juni 1857 verkauft.

Siegmund war der einzige Sohn seiner Eltern. Er hatte drei Schwestern:
Die ältere Schwester, Auguste, wurde am 03. August 1851 in Verden geboren.
Siegmunds Zwillingsschwester, Mathilde, starb bereits am 22. November 1854 mit 1 Jahr 3 Monaten an einer Brustkrankheit.
Seine jüngste Schwester Emma (auch: Emilie) wurde am 11. Juli 1855 geboren und damit gut einen Monat nach dem Tod des Vaters.

Nach dem Tod ihres Mannes heiratete Johanne Seligmann am 25. März 1857 in Verden Isaak Frank. Am 04. Juni 1859 kam die gemeinsame Tochter Frieda zur Welt.

Nach der Elementarschule der Synagogengemeinde besuchte Siegmund Seligmann das Verdener Domgymnasium bis zur mittleren Reife.

In Harburg absolvierte er im Anschluss eine kaufmännische Ausbildung im Manufakturwarengeschäft Moritz Meyer. Obwohl sein Chef so zufrieden mit ihm war, dass er ihm nach der Lehre eine Teilhaberschaft anbot, wechselte Siegmund Seligmann nach Hannover zum Bankhaus B. Magnus.

Der Bankier Moritz Magnus war als Teil eines Konsortiums an der Gründung der Continental-Caoutchouc- & Gutta-Percha-Compagnie AG am 08. Oktober 1871 beteiligt. Anders als die in Hannover bereits existierenden Fabriken, befasste man sich mit Weichgummiprodukten. Es wurden Gummibälle, Schläuche, Gummidichtungen und Vollgummireifen für Kutschen hergestellt. 1875 geriet die Firma in Schwierigkeiten. Moritz Magnus beauftragte Siegmund Seligmann mit einer Firmenprüfung zu der Frage, ob eine Rettung möglich sei und welche Voraussetzungen hierfür geschaffen werden müssten. Siegmund Seligmann nahm am 04. Februar 1876 seine Arbeit auf. Mit zusätzlichem Betriebskapital ausgestattet, wechselte er ganz zur Continental und erhielt Prokura. 1879 wechselte er als kaufmännischer Direktor in den Vorstand, dem er bis zu seinem Tod am 12. Oktober 1925 angehörte. Zum Vorstand gehörte von Anfang an auch der Chemiker Adolf Prinzhorn, der bis zu seinem Ruhestand 1909 als technischer Leiter fungierte.



Die Herren Prinzhorn und Seligmann
im Direktionszimmer der Continental um 1900
Quelle: Archiv Villa Seligmann

Die beiden bildeten ein ausgesprochen erfolgreiches Duo für den Auf- und Ausbau der Continental. Die Produktpalette wurde erweitert und ab 1891 betrat man mit der Produktion von Luftreifen für Fahrräder deutschlandweit Neuland. Ab 1904 war es wieder die Continental, die zuerst Reifen mit Profilen herstellte und sie war schon früh in der Produktion von Autoreifen tätig. Die Erfolgsgeschichte der „Conti“, wie sie auch heute noch genannt wird, ist eng mit Siegmund Seligmann verbunden.

Siegmund Seligmann heiratete am 12. Juli 1883 in Solingen Johanna Franziska Coppel. Seine Frau stammte aus einer der einflussreichsten Familien in Solingen. Ihr Vater war Unternehmer und besaß einen großen Stahlwarenhandel. Die Firma geht zurück auf seinen Großvater Samuel Coppel und besteht noch heute unter dem Namen ALCOSO Stahlwarenfabrik GmbH (Alexander Coppel Solingen).

Ein Jahr nach der Hochzeit kam am 24. August 1884 ihr einziges Kind, ihr Sohn Edgar, in Hannover zur Welt.

Geburtsanzeige
Quelle: Hannoverscher Kurier (GWL-Bibliothek)

Die Ehe der beiden war ausgesprochen glücklich und seine Briefe an seine Frau weisen auf eine sehr innige Beziehung der beiden hin.

Mit dem geschäftlichen Erfolg kam auch das gesellschaftliche Ansehen. Während der Automobilausstellung im März 1903 in Berlin, an der auch die Continental teilnahm, wurde deren Stand u.a. auch von Prinz Heinrich von Preußen, dem Bruder von Kaiser Wilhelm II. besucht. Siegmund Seligmann und Willy Tischbein, die für die Conti am Stand anwesend waren, wurden dem Prinzen vorgestellt und in ein längeres Gespräch verwickelt. Von Herrn Seligmann erhielt der Prinz zum Abschluss der Unterhaltung den von der Conti neu herausgegebenen Automobilführer durch Deutschland. Aus heutiger Sicht würde man vielleicht sagen: Promi am Stand. Na und? Damals war es eine große Auszeichnung Mitgliedern der kaiserlichen Familie vorgestellt zu werden.

Zwischen 1903 und 1906 entstand in der Hohenzollernstraße, in unmittelbarer Nähe zum Stadtforst Eilenriede, eine repräsentative Villa mit großzügiger Gartenanlage, die der Hannoveraner Architekt Hermann Schaedtler (*1857 in Benthe, +1931 in Hannover) entwarf. Bei der Planung des Gartens dachte das Ehepaar Seligmann auch an seine Hausangestellten. Für diese wurde ein Bereich im Garten zur Verfügung gestellt, in dem sie sich aufhalten konnten. Das war für die damalige Zeit außergewöhnlich.

Ein paar Straßen weiter erinnert seit 1962 die „Seligmannallee“ an den hochgeschätzten Bürger der Stadt Hannover.

Auch wenn Siegmund Seligmann nie den Titel eines Generaldirektors der Conti tragen wollte, lehnte er nicht alle Ehrentitel ab. So wurde er 1905 zum Kommerzienrat ernannt. 1914 folgte seine Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat. 1921 wurde ihm eine weitere Ehrung zuteil: Von der TH Hannover erhielt er die Ehrendoktorwürde.

Liebermann
© Villa Seligmann, Hannover

1910 ließ sich Siegmund Seligmann von Max Liebermann (*1847 in Berlin, +1935 ebenda) portraitieren. Das Gemälde befand sich einige Zeit im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover und hängt heute als Dauerleihgabe der Nachkommen der Familie in der Villa Seligmann.


Obwohl Siegmund Seligmann Verden früh verließ, behielt er stets eine Beziehung zu seiner Heimatstadt. Er kam regelmäßig, um seine Mutter zu besuchen. 1914 wandte er sich wegen einer Schenkung in Höhe von 10.000 Mark an den Magristrat der Stadt Verden und den Bürgermeister Schorcht. Von den Zinsen, so war der Wunsch des Spenders, sollten „verschämte Arme“" unterstützt werden. Die Schenkung an den Begünstigten, den Magistrat der Stadt Verden, zu bringen, war aber nicht ganz so einfach. Es galt etliche bürokratische Hürden zu nehmen, in die mehrere Ämter bis nach Berlin einbezogen waren und auch Siegmund Seligmann, war dem, wenn auch in deutlich geringerem Maße, ausgesetzt.
Vor Annahme der Stiftung wurde auch Siegmund Seligmanns persönlicher und finanzieller Hintergrund geprüft.

Für die Mitarbeiter ging die Continental auch im sozialen Bereich voran. So gab es bereits 1872 eine Krankenunterstützungskasse, aus der sich eine Betriebskrankenkasse entwickelte. Und das zu einer Zeit, als es allgemein noch keine Krankenkassen, wie heute üblich, gab. Es folgten nach und nach u.a. medizinische Versorgung im Werk, sowie vergünstigtes Mittagessen. Bei einer 10jährigen Beschäftigungszeit erhielten die Mitarbeiter eine Lebensversicherung. Auch während des Krieges und danach gab es vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten für die Belegschaft und ihre Angehörigen.

Siegmund Seligmanns Weitsicht und sein Einsatz ließen die Conti immer weiter wachsen. Er war Mitglied in diversen berufsständischen und wohltätigen Vereinigungen und knüpfte viele geschäftliche Verbindungen, die auch gerade in den Kriegsjahren wichtig für das betriebliche Überleben waren. Unter anderem war er im Zentralverein Deutscher Kautschuk-Waren-Fabriken mit Sitz in Berlin und auch lange deren Vorsitzender.

1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Die Continental hatte bereits vor Ausbruch des Krieges diverse Niederlassungen im In- und Ausland (u.a. in New York, die Siegmund Seligmann 1906 besuchte) und war inzwischen als größtes deutsches Unternehmen der Gummiindustrie weltweit tätig. Sie war sehr innovativ aufgestellt. Die Nachfrage war groß und jetzt zu Kriegszeiten auch noch stärker von Seiten des Militärs. Die Produktion wurde immer schwieriger – zum einen durch das fehlende Personal, das jetzt im Kriegsdienst stand, zum anderen aber auch durch Probleme bei der Rohstoffbeschaffung.

Im Bericht zum Geschäftsjahr 1917 heißt es: „Was man bei Beginn des Krieges nicht für möglich gehalten hätte, ist Tatsache geworden. Wir haben durchgehalten und kein Grund liegt vor, daran zu zweifeln, dass wir nicht auch, wenn es sein muss, noch weitere Jahre durchzuhalten verstehen werden. Die deutsche Gummi-Industrie hat auch im abgelaufenen Jahr ihre Aufgabe voll erfüllt und dafür gesorgt, dass in den für die Kriegsführung nötigen Artikeln ein Mangel nicht eingetreten ist.“ Siegmund Seligmanns umfangreiche Verbindungen hatten einen großen Anteil daran, dass nicht nur die Conti, sondern die gesamte deutsche Gummiindustrie relativ gut durch die unruhigen und schwierigen Kriegszeiten kamen.

Für seine Verdienste während des Krieges erhielt Siegmund Seligmann am 24. Januar 1918 das „Eiserne Kreuz zweiter Klasse am weißen Bande mit schwarzer Einfassung“. Kurz darauf, am 30. Mai 1918, folgte eine weitere Auszeichnung, das „Kriegsverdienstkreuz am weißen Bande“. Weitere Ehrungen, die auch Ausdruck seiner Kontakte und Verbindungen sind, waren u.a. die silberne Medaille des Roten Halbmondes für seine Verdienste um den türkischen Roten Halbmond, die ihm 1916 von Sultan Mehmed V verliehen wurde. Allerdings nahm er nicht jeden Orden an. Aus Erzählungen stammt folgende kleine Geschichte:
Kurz nach Anfang des Krieges sei das österreichische Kriegsministerium an Siegmund Seligmann herangetreten mit dem Ersuchen um größere Reifenlieferungen. Dafür wurde ihm die Verleihung eines hohen österreichischen Ordens in Aussicht gestellt, mit dem sogar der persönliche Adel verbunden war. Herr Seligmann lehnte ab, da für ihn zuerst seine Verpflichtung gegenüber Deutschland käme und er sich „nicht mehr auf den Straßen Hannovers blicken lassen könne, wenn ihm ein solcher Orden verliehen würde“.

1916 gehörte Siegmund Seligmann, neben Hermann Bahlsen und weiteren zu den Gründungsmitgliedern der Kestner-Gesellschaft, eines Kunstvereins. Der damals existierende Kunstverein war sehr konservativ und man wollte auch zeitgenössische Kunst in Hannover zeigen. So gab es eine Max-Liebermann-Ausstellung, die neben den Porträts von Generaloberst von Bülow, Stadtdirektor Tramm und dem Geheimrat Seligmann auch ein Gemälde „Markt in Leiden“ zeigte.

Über seine Tätigkeiten in der Conti hinaus wurde Siegmund Seligmann beispielsweise 1917 vom Reichskanzler zum Mitglied des Beirats des Reichskommissars für Übergangswirtschaft ernannt.

Persönliche Schicksale waren ihm nicht egal und so spendete die Conti, aber er auch privat für unterschiedliche Anlässe. Auch seine Frau unterstützte ihn dabei. Johanna Seligmann erhielt 1918 dafür die Rote Kreuzmedaille 3. Klasse. Wie in der Zeit üblich, wurden über viele Spenden ausführlich in der Zeitung berichtet. Welche Person mit welchem Titel war an welcher Spende beteiligt? Die Damen waren damals nicht einfach „Frau Seligmann“, sondern sie wurden mit Namen und Titel des Gatten bezeichnet. Es hieß dann „Frau Geheimrat Seligmann“ oder auch „Frau Geheimrat Siegmund Seligmann“.

1917 stellte die Direktion der Conti dem Magistrat von Hannover 100.000 Mark als Stiftung zur Verfügung. In dem Schreiben gab es eine lange Liste von verschiedenen Empfängern einzelner Summen, so z.B. für „Frühstück für unbemittelte Schulkinder“, Ferienaufenthalte für Kinder, aber auch diverse sogenannte „Warteschulen“ (entspricht in etwa unseren heutigen Kitas) waren ebenso begünstigt wie eine große Anzahl von Wohltätigkeitsvereinen. Abschließend heißt es in dem Schreiben: „Wir hoffen, daß die Vereinigungen, denen die Beträge zufallen, in der Lage sind, dadurch vieles Leid zu lindern und namentlich die Gesundheit einer großen Anzahl von Kindern erheblich zu fördern.“

Am 07. April 1916 beging Siegmund Seligmann sein 40jähriges Dienstjubiläum. Aufgrund des Krieges sollte auf Wunsch des Jubilars auf Feierlichkeiten verzichtet werden. Trotzdem ließen es sich Freunde, Weggefährten und natürlich die Angehörigen der Conti nicht nehmen, ihm auf vielfältige Art und Weise zu gratulieren. Die Liste der Gratulanten, die die Zeitung aufführt, ist lang. Da ist u.a. die Rede von der Handelskammer, Vertreter der Auto- und Fahrradindustrie, der Hochfinanz usw. Der Aufsichtsrat der Conti überreichte ihm eine künstlerisch ausgestattete Ledermappe. In dem beigefügten Schreiben gab es neben den Glückwünschen Hinweis auf das Geschenk, eine vom Künstler Professor Ferdinand Seeboeck angefertigte Marmor-Büste von Siegmund Seligmann. Der Künstler (* 27.03.1864 in Wien, + 18.12.1952 in Rom), war ein bekannter Bildhauer, der während des Krieges in Deutschland lebte. Die Büste befindet sich heute als Leihgabe der Continental AG in Hannover in der Villa Seligmann.

Anlässlich seines Jubiläums erhielt Siegmund Seligmann von König Gustav von Schweden das Kommandeurkreuz 2. Klasse des Wasa-Ordens. Überreicht wurde es, zusammen mit einem längeren persönlichen Glückwunschschreiben, vom Staatssekretär des Innern.

Aus Anlass seines 70. Geburtstags wurde ihm am 19. August 1923 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Das war ein besonderes Privileg, da die Stadt Hannover in 133 Jahren vor ihm erst 29 Bürgern diesen Ehrentitel zuerkannt hat. Er war der erste jüdische Ehrenbürger der Stadt.

Siegmund Seligmann starb am 12. Oktober 1925 in Hannover an einer Lungenentzündung. Die Trauer war nicht nur bei seiner Familie groß. Auch die Mitarbeiter der Continental trauerten um ihren Vorgesetzten, der bis zu Beginn seiner Krankheit weiterhin regelmäßig gearbeitet hatte. Aber auch viele Weggefährten aus seinem beruflichen Umfeld würdigten ihn in Traueranzeigen und Nachrufen.

Todesanzeige
Quelle: Hannoverscher Kurier (GWL-Bibliothek)


Am Abend des 14. Oktobers erfolgte mit einem Fackelzug und unter großer Anteilnahme vieler Menschen die Überführung Siegmund Seligmanns von seiner Wohnung zu seiner Wirkungsstätte. Dort wurde er in der Halle der Continental aufgebahrt. Am nächsten Tag hatten die Angestellten und Arbeiter der Firma die Möglichkeit, sich von ihm zu verabschieden. In den vier Stunden nahm der Strom der am Sarg Vorbeiziehenden nicht ab. Nachmittags fand dort die offizielle Trauerfeier statt. Neben der Familie und der Belegschaft nahmen Vertreter staatlicher und städtischer Behörden, industrieller und kommerzieller Körperschaften und viele Freunde des Verstorbenen teil. In einer feierlichen Zeremonie übernahm der Stadtdirektor a.D., Dr. Tramm, die Trauerrede. Er erinnerte daran, wie Siegmund Seligmann die Continental in fast 50 Jahren aus einem existenzbedrohten Unternehmen zu einem Weltkonzern geformt hat, der im In- und Ausland einen ausgezeichneten Ruf genießt. Daneben würdigte er den Verstorbenen für sein großes soziales und wohltätiges Engagement. Auch seine Verdener Herkunft fand Erwähnung, ebenso wie sein überaus glückliches Familienleben. Im Anschluss ergriff ein Mitglied der Direktion der Continental das Wort. Weitere hochrangige Persönlichkeiten folgten.

Grabplatte
Grabplatte
Quelle: www.findagrave.com
Grabstelle
Grabstelle
Quelle: www.findagrave.com


Beigesetzt wurde Siegmund Seligmann auf dem Engesohder Friedhof in Hannover. Er hatte sich schon zu Lebzeiten um eine Grabstelle gekümmert. Das Grabmal, ein hoher Obelisk, wurde von Hermann Schaedtler entworfen, der auch schon für den Entwurf der Villa Seligmann verantwortlich zeichnete.

Auch ein Jahr nach seinem Tod hatte die Continental Siegmund Seligmann noch nicht vergessen. Der Hannoversche Kurier berichtet am 07. April 1926 unter „Ein Gedenktag der Conti“ voller Wertschätzung über sein 50jähriges Jubiläum, das Siegmund Seligmann leider nicht mehr erlebt hat.

Johanna Seligmann schenkte die Villa nach dem Tod ihres Mannes der Stadt Hannover und verkaufte das Grundsrück für einen symbolischen Preis ebenfalls an die Stadt. Sie wanderte in die Schweiz aus und starb am 26. September 1949 in Luzern.

Seit Juli 2024 hat Verden einen „Dr. Seligmann-Weg“. Es handelt sich um einen Fuß- und Radweg, der die Max-Planck-Straße mit Borstel verbindet. Und um hier den Bogen zu schlagen: Nach dem Eintritt von Siegmund Seligmann in die Continental kamen die ersten Erfolge mit der Herstellung von Fahrradreifen und von 1911 bis 1925 war er Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft, die bis 1948 allerdings noch „Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“ hieß.

Weg_1
Dr Seligmann-Weg
von der Max-Planck-Straße
Quelle: Bärbel Ebeling
Weg_2
Dr. Seligmann-Weg
von der Max-Planck-Straße
Quelle: Bärbel Ebeling



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