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Der Deutsche Correspondent, 24.06.1897, Seite 5
Deutsche Selbstmörder in St. Louis.
Durch körperliche Leiden zur Verzweiflung getrieben, griffen sie zum Revolver.
St. Louis, 23. Juni.- August Schütte, ein angesehener Wirth, wurde hier vom "Sozialen Turnverein" zu Grabe geleitet. Schütte war in letzterer Zeit schwer leidend. Sonntag Nacht hatte er einen Tobsuchtsanfall und lief später, nur theilweise bekleidet, vom Hause fort. Ein Polizist brachte ihn zurück, doch wurde er bald darauf abermals nervös, und zufällig fiel sein Blick auf einen Revolver. Er ergriff die Waffe, welche ihm seine Gattin vergeblich zu entreißen versuchte, und feuerte drei Schüsse auf sich ab, nach denen er todt niedersank. Die arme Frau hatte ihre Nachbarn zu Hilfe gerufen, aber Niemand wagte sich hinein, und durch die geöffnete Thür waren sie Augenzeugen der schrecklichen That. Schütte betrieb seit zwanzig Jahren eine flott gehende Wirthschaft an Montgomerystraße und erreichte ein Alter von 44 Jahren.
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, 24.06.1897, Seite 5 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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