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Der Deutsche Correspondent, 27.5.1885, Seite 3
Ein Deutscher aus Appleton, Wisc., Johann Lagenberg, Theilhaber einer dortigen großen Schuhfabrik, trat am 31. März eine Reise nach Deutschland an, um seine Angehörigen d´raußen zu besuchen. Er hatte sich schon in Appleton selbst ein Passageticket für den belgischen Dampfer "Belgenland" gekauft, der am 4. April von New-York abging, und hatte seiner Frau versprochen, von New-York aus noch einmal zu schreiben, ehe der Dampfer die Anker lichten würde. Er schickte aber keine Nachricht nach Hause, telegraphirte auch nicht, wie er gleichfalls versprochen hatte, von Antwerpen aus nach erfolgter Ankunft des Dampfers. Dieses Ausbleiben aller Nachrichten machte die Angehörigen unruhig und besorgt, und ein Bruder des Hrn. Lagenberg, reiste vor einigen Tagen nach New-York, um dort anwesend zu sein zur Zeit der nächsten Wiederkehr des "Belgenland." Da stellte sich´s denn bei dieser Nachfrage an Bord des Dampfers heraus, daß allerdings einer der Kajütenpassagiere im Besitze jener Schiffskarte gewesen war, aber nicht Johann Lagenberg, sondern ein Anderer, der nach der Beschreibung, welche die Schiffsleute von ihm geben konnten, demselben nicht einmal ähnlich gewesen sein kann. Wer war nun dieser Fremde ? Wie gelangte er in den Besitz der Schiffskarte des Lagenberg ? Was ist aus diesem selbst geworden ? Er soll, als er abreiste, eine namhafte Summe Geldes bei sich geführt haben. Die Polizei in New-York wird Nichts unversucht lassen, der Sache auf den Grund zu kommen.
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Fundort: Baltimore |
Quelle: Der Deutsche Correspondent, 27.5.1885, Seite 3 |
Einsteller: Rainer Doerry 
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