7124 | Lüdemann Hermann Hinrich 31.01.1839 Schafwinkel bei Verden Feb 1839 Schafwinkel bei Verden 22.09.1881 Unterstedt bei Rotenburg Lehrer evang.-luth. Lebenslauf des Hermann Lüdemann (Abschrift) Stade 1859 Lebensbeschreibung. Hermann Lüdemann, geb. zu Schafwinkel, Kirchspiel Kirchwalsede, d.31.Jan 1839. Vater Anbauer zu Schafwinkel. Zögling in Sittensen im Sommer 1854. Hauslehrer in Fretz bei Sittensen von Michaelis 54-55. Nebenlehrer in Breitenfelder Moor, Kirchspiel Ahausen von Michaelis 55-56. Präparand im Seminar Winter 1856/57. Gehülfslehrer in Neuhaus an der Oste von Ostern 1857-59. ------------------------------------- Durch Gottes Gnade bin ich am 31.Januar 1839 zu Schafwinkel geboren u. bald darauf getauft. Von meinem 6. bis zum 14. Jahre genoß ich den gewöhnlichen Schulunterricht. Nachdem ich mich nach meiner Confirmation dem Schulfache gewidmet hatte,bereitete ich mich demselben bei Organisten Rosebrock in Sittensen vor. Von da kam ich nach Fretz und war daselbst ein Jahr Hauslehrer. Nachdem ich darauf ein Jahr als Nebenlehrer zu Breitenfelder Moor, Kirchspiel Ahausen gestanden hatte, kam ich ins Seminar Michaelis 1856. Da gab es ein buntes Leben und Treiben, woran ich mich erst schwer gewöhnen konnte. Doch endlich wurde dies überwunden und da bot sich mir hier soviel Schönes dar, daß darüber die Zeit wie ein Vogel vorbei flog. Der unterricht selbst und die Morgen- und Abendandachten spornten mich immer mehr zum treuen Fleisse und zum lebendigen Christentume an. Ostern 57, als ich den halbjährigen Seminarcursus durchgemacht hatte, wurde ich nach Neuhaus versetzt und bekam die vierte Classe der Volksschule. Ich hatte also fast ausschließlich kleine Kinder von 6-8 Jahren zu unterrichten, doch hatte ich auch wöchentlich mehrere Stunden, nähmlich Sprach- und Schreibstunden in der dritten Classe zu geben. Dieser Unterricht bei den Kleinen wurde mir anfänglich schwerer, als ich früher dachte. Denn erstlich hatte ich da eine Schar von 80 bis 90 munterer Kinder, die sich noch nicht recht an das ruhige Verhalten in der Schule gewöhnen konnten, sondern lieber ihre Spiele im Freien fortsetzen mochten. Dann war das Unterrichten selbst auch nicht leicht, ich erfuhr es auch, das große Kinder leichter als kleine zu unterrich- ten sind. Wie einfach und doch lebendig musste ich zu Werke gehen, damit die Kinder folgen konnten und folgten. Doch das freunliche und zutrauliche Wesen der Kinder zu mir,und was noch mehr ist, die Hand des Herrn hielt mich oben, er gab mir einen gesunden Körper und einen fröhlichen Geist,daß ich immer frisch und freudig vor die Kinder hintreten konnte. - Darum lobe den Herrn meine Seele. Außer den eigenen Schularbeiten habe ich zu meiner eigenen Fort- bildung in den zwei verflossenen Jahren mehrere Ausarbeitungen über biblische Texte gemacht, habe Musik und etwas Englisch getrieben. Also sind mir die beiden Jahre seit meinem ersten Seminarbesuche higegangen und bin jetzt zum zweiten Male hier ins Seminar eingetreten um mir einen Schatz von Kentnissen zu erwerben, damit ich befähigt werde, später unter Gottes gnädigem Beistande die Jungenzu ihm führen zu können, daß sie Jesum Christum als den rechten Heiland und Seeligmacher kennen lernt. Ja, er wolle auch das Werk meiner Hände segnen und mich zu einem treuen, wenn auch nur geringen, Arbeiter in seinem Weinberge machen. Das walte Gott! Hermann Lüdemann starb am 22. Sept.1881 zu Unterstedt (W.L.) Auszüge aus noch vorhandenen Zeugnissen: 1) --- auch möchte er jetzt schon unter dem Beistande Gottes bei wenigen Kindern nicht ohne Erfolg zu wirken im Stande sein. seine Aufführung ist nur lobenswert. Sittensen, d. 26.Sept. 1854 gez. L.H. Rosebrock, Schullehrer 2) Hermann Lüdemann aus Schafwinkel, Gem. Kirchwalsede, angehender Schulmeister, hat von Michaelis1854 bis dahin 1855 die Kinder eines Bauern in Fetz als Privatlehrer unterrichtet mit großer Sorgfalt und Treue, zur Freude der Kinder u. meiner u. der Eltern völliger Zufriedenheit. - Er zeigte stets viel Strebsamkeit, sich zugleich mit den Kindern fortzubilden. - Sein ernstes und doch dabei freundliches Wesen, wodurch er hier die Liebe aller gewann,mit denen er verkehrte. Möge der Herr ihn bewahren. Sittensen, d. 2. Oct. 1855 gez. A.H.G. Nicolassen, Pastor adj. 3) Dem Hermann, Hinrich Lüdemann aus Schafwinkel, welcher seit December 1855 auf dem Breitenfelder Moor, Kirchspiel Ahausen als Lehrer einiger Kinder engagiert ist, ertheile ich mit Vergnügen folgendes Zeugnis: - Lüdemann ist ein recht strebsamer und rühriger Kopf, dabei ernst, freundlich bescheiden, streng in seinem Lebenswandel, soweit ich ihn zu beobachten Gelegenheit fand, emsig und unverdrossen in seinem Unterricht. Einzelne, bei mir von ihm eingereichte Ausarbeitungen, Entwürfe habe ich gern gelesen. Sein christlicher, anspruchsloser und braver Sinn verbunden mit seiner Strebsamkeit für das Schulfach sich weiter auszubilden, lasesen erwarten, daß er mit Gottes Hilfe der Schule zum großen Seegen gereichen wird. Meine herzlichen Wünsche begleiten ihn. Ahausen, d. 12. Juni 1856 (Siegel) gez. v. Bargen Pastor 4) ----wird er bei seinem rechtschaffenen, anspruchslosen Wesen seine Stelle als cristlicher Volkschullehrer gewiss stets würdig u. zum Segen der Kinder ausfüllen. Sein Wandel verdient in jeder Hinsicht unbedingtes Lob. Vorstehendes wird der Wahrheit gemäß hierdurch so ?? fide pastorali bezeugt. Neuhaus an der Oste, 6. December 1858 Westphalen Pastor ___________________________________________ Aus dem Seminar Zeugnis 2. Classe: --- Sein ganzes Verhalten hier ist immer ein bescheidenes, offenes, freundliches gewesen. Im Allgemeinen: Gut Im Besonderen: Religion: Biblische Geschichte: gut Katechismuslehre: gut Lesen:gut Sprache: fast recht gut schreiben: fast recht gut zeichnen: recht gut Tafelrechnen: fast recht gut Kopfrechnen: fast recht gut Realien: Naturlehre: gut Geschichte u. bibl. Geographie: gut Vocalmusik: gut Instrumentalmusik: Violine: fast recht gut Sittliches betragen: ohne allen Tadel Stade, d. 24. Sept. 1859 (Siegel) Schmidt, Inspektor ------------------------------------------------------ | ||
& | 07.10.1864 | ||
Ölkers, Anna Catharina «9141» 13.11.1839 23.02.1892 | |||
Kinder: | |||
1) | Anna Gesche , 03.05.1871 Unterstedt bei Rotenburg, 22.05.1946 Odeweg bei Verden, Q: {416}, UrkundeNr: 1946/08, Hausfrau, «7140» | ||
09.03.1892 Kirchlinteln bei Verden mit Hermann Heinrich Luttmann , 16.10.1865 Klein Heins bei Verden, 05.11.1865 Kirchlinteln bei Verden, 01.03.1963 Odeweg bei Verden, Schafwinkel bei Verden |
Erzeugt am 09.01.2024 mit Ortsfamilienbuch © von Diedrich Hesmer
basierend auf Daten aus "OFB Kirchlinteln Stand 8.1.2024.GED"