Verdener Familienforscher e.V. |
Prof. Dr. Hermann Schröder von: Bärbel Ebeling 1880 findet man im Verdener Adressbuch den Hinweis auf „Auguste Schröder, verwittw. Lehrer, Putzgeschäft“ unter derselben Anschrift. Hermann Schröder studierte ab 1892 in Kiel, Berlin und Erlangen und promovierte dort zum Dr. phil. 1898 wechselte er an das Zahnärztliche Institut der Universität Kiel. Zwei Jahre später erfolgte seine Berufung an die Universität Greifswald mit einem Lehrauftrag für den gesamten Bereich der Zahnheilkunde. 1904 hielt er auf einem internationalen Kongress einen Vortrag über „Prognathie“ (So wird die Form des Gebisses bezeichnet, bei der die Zahnbögen von Oberkiefer und Unterkiefer deutlich aus der Gesichtsfläche ragen, so dass sich eine so genannte Schnauze bildet). Hermann Schröder wurde nach Berlin berufen, wo er außerordentlicher Professor für Zahnärztliche Prothetik und Leiter der prothetischen Abteilung am Zahnärztlichen Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität wurde. Nach dem Institutsneubau in der Invalidenstraße stand ihm ab 1912 die modernste zahnärztliche Einrichtung in Europa zur Verfügung. Im Ersten Weltkrieg promovierte er zum Dr. med. und gründete eine Unterabteilung „chirurgische Prothese“. Ab 1934 war er auch der geschäftsführende Direktor des Instituts. Schröder beschäftigte sich hauptsächlich mit der Morphologie, Physiologie und Pathophysiologie des Kauorgans. Er entwickelte zahlreiche Techniken und Geräte der Kieferchirurgie. 1913 brachten Schröder und sein Schüler Franz Ernst (1887–1947) das "Kieferbruchbesteck nach Schröder-Ernst" auf den Markt, mit dem ein Drahtschienenverband ohne Modell angelegt werden konnte. Dieses fand in den Lazaretten des Ersten Weltkriegs breite Anwendung. Prof. Dr. Hermann Schröder war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Hermann Schröder starb am 17. April 1942 in Berlin. Sein Grab befand sich auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf. 1968 wurde er umgebettet auf den Waldfriedhof in Dahlem. Trotzdem ist sein Grabstein auf dem Stahnsdorfer Friedhof erhalten geblieben.
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