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Inhaberfolge des Cafe Engelhardt

1. Generation

Carl Engelhard

geboren am 14. Mai 1856 in Verden
getauft am 29. Juli 1856 im Dom zu Verden
gestorben am 23. Mai 1938 in Verden

Heirat am 10. April 1886 in Bremen mit

Frauke Tönjes Everwyn
geboren am 31.10.1859 in Larrelt bei Emden
gestorben am 06. Oktober 1944 in Verden

machte sich 1886 mit einer Bäckerei in Verden, Ostertorstraße 4, selbstständig. Er war an der Gründung der Bäcker-Innung in Verden beteiligt und über viele Jahre ihr Obermeister. Darüber hinaus vertrat er jahrelang das heimische Handwerk als Vertrauensmann bei der Handwerkskammer Harburg.




2. Generation

Wilhelm Engelhardt

geboren am 31. März 1888 in Verden
gestorben am 12. Juni 1951 in Etelsen

Heirat am 23. September 1914 in Oyle (Krs Nienburg) mit

Louise Achmus
geboren am 24. Oktober 1889 in Oyle (Krs Nienburg)
gestorben am 12. November 1949 in Verden

Carl Engelhardts Sohn Wilhelm erlernte von 1902 bis 1905 in Bremen das Bäckerhandwerk. Anschließend besuchte er die Weber-Fachschule in Dresden. Der sehr renommierte Konditoreimeister Erich Weber (geboren am 4. Mai 1885 in Kamenz; gestorben am 18. Dezember 1961 in Radebeul) hatte sich gerade in Dresden niedergelassen. Bereits 1911 gründete dieser den hochgeachteten internationalen Fachverlag J.M. Erich Weber, deren Werke sich mit der Aus- und Weiterbildung im Konditorenhandwerk befassten und in vielen verschiedenen Sprachen erschienen. Nach seinem Schulbesuch arbeitete Wilhelm Engelhardt noch einige Zeit für seinen Ausbilder.

Nachdem er bei einem der besten seines Fachs den letzten Schliff bekommen hatte, legte Wilhelm Engelhardt 1912 vor der Handwerkskammer in Harburg seine Meisterprüfung ab. Er stieg in den väterlichen Betrieb ein und erweiterte ihn zu einem Konditorei-Café. Der Zuspruch der Kunden aus der Stadt und dem Umland war so groß, dass Wilhelm Engelhardt sein Café nach und nach erweiterte.

Am 23. September 1914 heiratete Wilhelm Engelhard Louise Achmus aus Oyle (Krs Nienburg). Sie hatten drei Töchter.




3. Generation

Georg Köster

geboren am 12. Juni 1927
gestorben am 15. August 2015

Heirat mit

Liesel Engelhardt
geboren am 16. Januar 1928 in Verden
gestorben am 09. Dezember 2009 in Verden

Liesel Engelhardt, die jüngste der drei Schwestern, heiratete Georg Köster, einen Konditor, der in den Betrieb seiner Schwiegereltern einstieg, so dass die Nachfolge nahtlos gesichert war. Er erlernte seinen Beruf in Bremen.

Bereits 1954 richtete Georg Köster im Café Engelhardt das gemütliche „Reiterstübchen“ ein, einen Raum mit 24 Plätzen.

Seine Konditorenmeisterprüfung legte er 1956 vor der Handwerkskammer in Lüneburg ab. Im gleichen Jahr wurden die Privaträume in der oberen Etage aufgegeben und das Café erweitert. Nun standen 100 Sitzplätze zur Verfügung.

1970 erfolgte eine weitere Vergrößerung. Georg Köster kaufte das Nachbarhaus und konnte durch die Zusammenlegung des Erdgeschosses einen noch moderneren und größeren Verkaufsraum gestalten. Außerdem erhöhte sich auch die Anzahl der Sitzplätze auf jetzt 150. 2 Jahre später wurde Richtung Herrlichkeit eine schöne Terrasse gebaut, so dass dadurch auch Freiluftplätze zur Verfügung standen.

Der Sohn des Ehepaares Köster folgte zunächst der Familientradition und lernte in dem Bremer Betrieb Konditor, in dem schon sein Vater seine Ausbildung gemacht hatte. Nachdem er einige Zeit im väterlichen Betrieb mitgearbeitet hatte, entschied er sich, doch einen anderen beruflichen Weg einzuschlagen. Seine Eltern akzeptierten seinen Entschluss und legten ihm keine Steine in den Weg. Nach 30 Jahren Arbeit mit sehr langen Öffnungszeiten, teilweise bis 23 Uhr, zog sich das Ehepaar aus dem Geschäft zurück.



Pächter: Siegfried Urbons

Um den Fortbestand des „Café Engelhardt“ zu sichern, verpachteten Liesel und Georg Köster den Betrieb 1980 an Herma und Siegfried Urbons. Diese übernahmen ein traditionsreiches und beliebtes Café. 2006 wurde der 120. Geburtstag des Café Engelhardt gefeiert. Zwei Jahre später war dann aber nach insgesamt 28 Jahren für Siegfried Urbons Schluss.



Ende einer Ära

Im Mai 2008 schloss das Café Engelhardt endgültig seine Türen. Da sich kein Nachfolger fand, bot ein Investor die Möglichkeit, aus dem Café und dem Nachbargebäude ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen zu lassen. Es sollte noch bis 2016 dauern, bis die Abrissbagger anrückten und ein Stück Verdener Stadtgeschichte verschwinden ließen.

Datenbankprogrammierung
Bärbel Ebeling

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