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Carl Engelhardt

von Bärbel Ebeling
(2021-2023)

Carl Engelhardt wurde am 14. Mai 1856 in Verden geboren und am 29. Juli 1856 im Dom zu Verden getauft. Seine Eltern waren der Sattler Johann Michael Engelhardt und seine Ehefrau Marie Sophia Elise, geb. Schmidt. Die Familie wohnte in der Brückstraße 4 und dort wuchs Carl auch auf.

Das Haus war 1797 durch die Heirat der Witwe des Vorbesitzers in den Besitz seines Großvaters, Johann Friedrich Engelhardt, gekommen. Nach dessen Tod erhielt sein Vater das Haus im Rahmen einer Erbteilung.

Nach der Schulzeit machte Carl in einer Bremer Bäckerei eine Lehre und fuhr im Anschluss als Schiffsbäcker auf verschiedenen Lloyddampfern. So war er auch mehrfach in New York und lernte im Hafen 2 Verdener kennen. Und damit nicht genug der Zufälligkeiten: diese beiden erzählten, dass sie im Haus einer Dame wohnen, die aus der Brückstraße in Verden stammte. Im Verlauf des Gesprächs mit ihnen erfuhr Carl, dass in New York derzeit Schwarzbrotbäcker gesucht werden. Da nicht nur die Norddeutschen gern kräftiges Schwarzbrot aßen, gab es eine große Nachfrage. Carl Engelhardt ließ sich diese Chance nicht entgehen und siedelte sich in New York an. Im Laufe der Zeit traf er weitere Verdener, die in der Fremde alle sehr zusammenhielten. Gemeinsam begründeten sie 1870 den „Amt Verdener Club“. Carl Engelhardt trug anlässlich der festlichen Taufe des Vereins folgendes Gedicht vor:

"Wo wir auch immer sind auf Erden,
vergessen wir nicht unser Verden.
Die alte Stadt im Sachsenland,
die Aller, nah dem Weserstrand!
Ward jemand dort das Kreuz zu schwer,
der deshalb fortzog übers Meer.
Oft denkt er im Unglück und im Glück
An seine Heimat Verden zurück.
Wenn’s jemand gibt, der sagen kann:
Wat geiht mi denn noch Verden an,
so glaubt doch diesem Jemand nicht,
der denkt ganz anders, als er spricht!
Sprach er’s, so war’s im Zorn geschehen,
der Zorn kommt leicht, wird leicht vergehn.“

1884 kehrte Carl Engelhardt nach Verden zurück.

Am Samstag, 10. April 1886 heiratete er in Bremen Frauke Tönjes Everwyn aus Larrelt bei Emden und gründet im gleichen Jahr in der Verdener Ostertorstraße 4 eine Bäckerei. Damit wurde der Grundstein für das „Café Engelhardt“, das vielen von uns an gleicher Stelle noch in guter Erinnerung ist, gelegt.

1889 erhielt Carl Engelhardt in Verden Bürgerrecht. Inzwischen war er 34 Jahre alt.

Er setzte sich maßgeblich für die Gründung einer Bäckerinnung in Verden ein und war auch über einen langen Zeitraum ihr Obermeister. Darüber hinaus vertrat er jahrelang das heimische Handwerk als Vertrauensmann bei der Handwerkskammer Harburg. Neben Beruf und beruflichen Ehrenämtern war er Mitglied im Schützenverein und dort zeitweise auch im Vorstand tätig.

Im Laufe ihrer Ehe bekam das Ehepaar Engelhardt 4 Kinder. Der älteste Sohn Carl Wilhelm Eduard Lauritz starb 1897 mit knapp 11 Jahren. Das zweite Kind, Paul „Wilhelm“, wurde 1888 geboren. Er folgte seinem Vater beruflich und übernahm die Bäckerei. 1894 kam die Tochter Emmy Sophie Bertha zur Welt. Sie heiratete einen Obermatrosen und lebte in Schleswig-Holstein. Als viertes Kind wurde 1897 Elfriede Franziska Lina geboren. Sie heiratete einen Vizewachtmeister und lebte in Hannover.

Carl Engelhardt starb am 23. Mai 1938 in Verden. Seine Frau Frauke Tönjes überlebte ihren Mann um 6 Jahre und starb am 6. Oktober 1944 ebenfalls in Verden.

Inhaberfolge des "Cafe Engelhardt"

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