Verdener Familienforscher e.V. |
"Wilhelm" Christopher Beuß von Bärbel Ebeling Wilhelm war lt. Familienerzählungen das eigenwilligste der neun Kinder seiner Eltern. Statt sich für die Landwirtschaft zu interessieren, wurde er zunächst Schuster. Daneben trat er auf vielen Veranstaltungen im Landkreis als virtuoser Geigenspieler auf und hatte ein Talent dafür, Leute zu unterhalten. Schließlich machte er eine Ausbildung zum Tanzlehrer und gab dann am 26. Januar 1868 eine Annonce auf in der er einen "Cursus in der Tanz-Kunst" ankündigte.
Wilhelm Beuß zog für seinen Tanzunterricht von Ort zu Ort. Dabei war ihm keine Entfernung zu groß. Wegstrecken von 3-4 Stunden nahm er durchaus in Kauf - zu Fuß versteht sich. Seine Geige trug er unterwegs in einem Lederfutteral auf dem Rücken. Er war sehr anspruchslos und sparsam. Da er sehr bekannt und beliebt war, wurde er oft eingeladen und brauchte sich um seine Beköstigung keine Gedanken machen. Er war ein großer Butterkuchenfreund. Seine Vorliebe und sein Appetit waren bekannt und so sorgten seine Gastgeber für ein entsprechend großes Angebot. Am 30. Oktober 1870 heiratete Wilhelm Beuß Catharina Margarethe Dorothea Meyer aus Eitze. Von ihren neun Söhnen wurden fünf ebenfalls Tanzlehrer. August ging nach seiner Ausbildung nach Lüneburg, Julius nach Neustadt, Ernst nach Bremen, Alfred nach Stade und Richard wurde der Nachfolger seines Vaters in Borstel. Und nicht nur seine Söhne folgten seinem Beispiel und wurden Tanzlehrer, auch aus den nachfolgenden Generationen gingen etliche Tanzlehrer hervor. So kam es, dass es bald in vielen Orten Norddeutschlands eine „Tanzschule Beuß“ gab und zum Teil bis heute noch gibt. Am 27. April 1902 verstarb Wilhelm Beuß. Die Liebe zu seinem Beruf gab er an viele seiner Nachkommen weiter.
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