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Erläuterungen zu: "Tempelpforte"

Strassenbezeichnung:Tempelpforte
   

Aus "Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer"

"Vor / An / Bei der Tempelpforte"; auch Tempeltor.
Die Tempelpforte wurde 1527 vom Domkapitel angelegt, 1653 zum Tor ausgebaut, nach 1667 Badestube, später Wohngebäude. 1817 von der Stadt verkauft.
Haus-Nr. 563 - 569 und 575.
Haus-Nr. 563 - 565 heute Lahusenstraße
Haus-Nr. 569 heute Predigerstraße.
genaue Quellenangaben

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Dieser Name hält die Erinnerung an ein Stadttor wach, das im Zuge der Errichtung der Stadtmauer - entlang der Aller - im Jahre 1527 gebaut wurde. Ursprünglich war anstelle eines Tores nur eine Pforte in die Stadtmauer eingelassen worden, die von den Bewohnern der Dörfer jenseits der Aller benutzt wurde, um den Dom oder die St. Andreaskirche zu erreichen, bei denen sie eingepfarrt waren und auch heute noch sind.
Erst 1651 nachdem die Süderstadt von der schwedischen Königin zur selbständigen Stadt erhoben worden war, wurde anstelle der Pforte ein Stadttor erbaut. Damit konnte auch der Handelsverkehr zwischen der Süderstadt und den Marschdörfern erfolgen, ohne bei der Norderstadt das Brücktor passieren zu müssen und dort das Brückengeld zu zahlen.
Die Tempelpforte, eine Ansicht ist aus dem Jahre 1663 überliefert, war ein zweistöckiges Wohnhaus, durch das die Straße in die Süderstadt führte. Dieses Tor-Wohnhaus wurde von der Stadt vermietet. Da jeweils nur ein Mieter in dem Haus war. hatte es wohl nur Platz für eine Wohnung. Der Magistrat verkaufte 1817 dieses Haus, das um 1667 als Badestube bekannt war. Als 1852 der Lohgerber Wehdeking das Tor erwirbt, erhält die Stadt die Gelegenheit das Tor entfernen zu lassen. Wehdeking verpflichtet sich 1855 gegenüber der Stadt Verden, die Tempelpforte „mit den Seitenwänden und Thoren bis auf den Grund abzubrechen und ganz zu beseitigen, so daß die jetzt unter der Tempelpforte hindurch gehende Straße künftig oberhalb ganz offen und frei wird..." Außer den abgetragenen Steinen, die er für eine Wand an seinem Haus benötigt, erhält er noch eine finanzielle Entschädigung.
Das Gebiet vor der Tempelpforte war nicht immer bebaut, wie wir es aus der jüngeren Vergangenheit kennen. Zwischen Brücktor/Tempelpforte und der Brücke lag ungefähr dort, wo heute der Häuserkomplex Parkhaus / Altenwohnungen steht, ein Fischteich, der aber im 17. Jahrhundert versandete, er wurde zum Dobben. Vor der Tempelpforte stand von 1860 bis 1930 genau an der Aller eines der Spritzenhäuser der Verdener Feuerwehr. So lange dieses Haus stand, wurde die Verteilung der Störtebeker-Spende dort durchgeführt, dann in den Hof des Rathauses verlegt.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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