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Erläuterungen zu: "Syndikatstraße"

Strassenbezeichnung:Syndikatstraße
   

Aus "Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer"

Nach dem Syndikathof, dem Wohnsitz des städtischen Syndikus von 1656 - 1852. "Syndicat-Twiete" (1819), Haus-Nr. lt. Croupp-Plan 353 a-c, 355 - 357
genaue Quellenangaben

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Um 1819 wurde diese Straße, die vom Norderstädtischen Marktplatz bis an die Stadtmauer - heute Rückseite der Stadtwerke - führte, als „Syndikats-Twiete", also mit Gasse bezeichnet. Diese Formulierung trifft auch eher das Ausmaß dieser Straße.
Der Stadtplan von 1808 verzeichnet hier nur sechs sogenannte Buden, also sehr kleine Häuser, ferner ein halbpflichtiges Haus. Die Besitzer dieser Häuser, die nur an der Ostseite der Straße lagen, waren Tagelöhner, kleine Handwerker und Arbeiter, so zum Beispiel gehörten um 1908 drei von den damals noch vorhandenen fünf Häusern Zigarrenarbeiter, die bekanntlich einen erheblichen Teil der Besitzer, der um die Jahrhundertwende in Verden erbauten Häuser stellten.
Der Name dieser Straße ist abgeleitet von dem ehemaligen Syndikatshof der Norderstadt. Von hier bis an die ehemalige in Richtung Aller gelegene Stadtmauer erstreckte sich seit 1476 das Nonnenkloster „Unser lewen Frouven Rosengarten“, von Augustinerinnen bewohnt. Auf dem Gelände des in der Reformationszeit eingegangenen Klosters erhielt Dr. jur. Niger, der Kanzler des Bischofs Philipp Sigesmund. hier einen Bauplatz und errichtete den sogenannten Klosterhof, den er 1605 an seinen Nachfolger Dr. jur. Ulrichs veräußerte.
An den Kanzler Niger erinnern die steinernen Ritter, die vielleicht einmal das Nonnenkloster bewacht hatten. Er hatte sie an seinem Haus eingebaut. Die Stadt kaufte 1656 das Haus. Hier war nun die Dienstwohnung des städtischen Syndikus, der zugleich Stadtrichter war. Nach Aufhebung der städtischen Gerichtsbarkeit 1852 ging dieses Haus in den Besitz des Malermeisters Knoche über.
Die Stadt kaufte dann aber 1940 erneut dieses Haus und besitzt es noch heute. Während die Vorderfront des Gebäudes einige Veränderungen erfuhr, ist die Rückseite unverändert geblieben. Geschnitzte Ornamente, ähnlich wie an dem Haus in der Strukturstraße, sind dort zu erkennen, sie sind aber sehr stark vom Verfall bedroht. Sehenswert ist auch der achteckige zinngedeckte Turm an der Gartenseite. Seine Nähe zur Stadtmauer läßt vermuten, daß er als Spähturm benutzt worden ist.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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