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Erläuterungen zu: "Stinchenstraße"

Alte Strassenbezeichnung:Christinenstraße neue Strassenbezeichnung:Stinchenstraße
   

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Die Dame, nach der diese Straße schon frühzeitig den Namen erhalten hat, ist leider nicht bekannt. Bereits 1602 hieß diese Verbindung zwischen der Großen Straße und Hinter der Mauer „Stinekenstrate". Die Nebenstraßen der Großen Straße tragen den Namen oft nach den Eck-Anwohnern, so der frühere Stadtarchivar Karl Nerger. Für diese Straße deutet er auch auf eine vielleicht stadtbekannte Frau hin. die diesen Vornamen trug.
Obwohl auch der Name „Christinenstraße" in uns überlieferten Urkunden erscheint, ist ein Zusammenhang mit der schwedischen Königin Christine nicht gegeben, da diese erst nach 1645 über Verden herrschte.
In „Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer" sind für diese Straße, Gasse wäre treffender, noch zwölf Häuser, genauer Buden aufgeführt. Davon waren vier auf der Nordseite und acht auf der Südseite der Straße. Sie ist sicher eine der ältesten Straßen unserer Stadt, aber die Nachweise der Bebauung und der Besitzer der Häuser liegen erst um 1800 vor. Drei der Häuser entwickelten sich aus den Hinterhäusern der beiden Eckgrundstücke an der Großen Straße. In den Verdener Adreßbüchern sind zwischen 1888 und 1910 neben einem Lagerhaus noch elf Wohnhäuser aufgeführt. Aber nur noch sieben Häuser sind es jeweils 1934 und 1949. Dann wurden 1954 noch sechs gezählt und heute gibt es auf der Südseite nur noch vier Häuser, die in sehr gutem Zustand sind. Hier kann man sich ein Bild machen, wie diese Straße mit ihren kleinen Fachwerkbauten einmal ausgesehen hat.
Die Bewohner dieser Straße waren kleine Gewerbetreibende und Arbeiter. Bei einigen Buden wohnten die Besitzer nicht in ihren Häusern, sondern hatten diese als Kapitalanlage vermietet. So gehörten dem Kaufmann und Brauer Gustav Meyerhoff mehrere Häuser in der Stadt, unter anderem die Hausnummer 4 in der Stienchenstraße. Diese gab er im Januar 1815 an den Schuster David Strube ab, weil dieser die Landwehrpflicht des Sohnes Hermann Meyerhoff übernommen hatte. Durch Abgabe eines kleinen Hauses hatte der Bürgerälteste, der ziemlich wohlhabend war. seinem Sohn den Soldatenstand erspart. Das man sich damals durch die Stellung eines Ersatzmannes frei kaufen konnte, war ein normaler Vorgang.
Das heutige Haus Nr. 10 am unteren Ende der Straße war um 1819 bis ungefähr 1850 im Besitz der Stadt und wurde als Norderstädtisches Hirtenhaus genutzt.
genaue Quellenangaben



Datenbankprogrammierung
Gisbert Berwe

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