Die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 am 1. September 1870 geschlagene Schlacht bei Sedan im Nordosten Frankreichs war der Schlüssel zu dem von Preußen und seinen Verbündeten gewonnenen Krieg. Eine Ergebnis dieses Feldzugs war unter anderem die Gründung des Deutschen Reichs am 18. Januar 1871.
Im Kaiserreich wurde die Erinnerung an diese siegreiche Schlacht hochgehalten. Der 2. September war auf Vorschlag des Pastors von Bodelschwingh Nationalfeiertag geworden. Die Lage der französischen Festung im Grenzgebiet zu Deutschland brachte Sedan jeweils ziemlich zu Beginn beider Weltkriege, im August 1914 und Mai 1940, wieder in den Mittelpunkt der Kämpfe. Als Erinnerung an diese damals von Preußen gewonnene Schlacht wird diese Straßenbezeichnung auch in Verden sicher nicht mehr angesehen. Sie ist aus dem Kaiserreich überliefert. Schon 1886 gab es in Verden die Sedanstraße, aber seit der Aussöhnung mit Frankreich ist dieser Name nicht mehr der Ausdruck einer kriegerischen Handlung, sondern eine Mahnung zum Frieden. Im Zuge der Völkerverständigung wurde ein Teil dieser Straße 1985 in Shakespeareplatz umbenannt. (Siehe dort). Die Sedanstraße war anfangs nur auf der Südseite bebaut. Das Adreßbuch von 1888 verzeichnete auch erst sechs Häuser. 1893 waren dann schon zehn Hausnummern vergeben. Dabei war unter der Nr. 10 das Städti sehe Krankenhaus genannt, das jetzt die Nr. 1 trägt. Nach langer Planungszeit konnte endlich 1892 im Verdener Krankenhaus der Betrieb aufgenommen werden, das inzwischen mehrfach erweitert worden ist.