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Erläuterungen zu: "Schleppenföhrerstraße"

Strassenbezeichnung:Schleppenföhrerstraße
   

Aus "Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer"

Schleppenföhrerstraße
1695, 1710, 1714 "Sackende", das an der östlichen Stadtmauer endete.
"Schleppenföhrder Straße" (1808)
"Schlöpenfahrerstraße" (1836)
Der Schlöpenführer" wird um 1700 als Fuhrmann öfter erwähnt
Haus-Nr. 210 - 216
Straße 1837 bis zum Nikolaiwall verlängert. br> Hier 1860 Bau einer gehobenen Volksschule "Neue Schule", später "Städt. Mittelschule"
genaue Quellenangaben

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Die „Sackstraße“ der Süderstadt, der südliche Teil der jetzigen Obernstraße, endete, solange die beiden Städte getrennt waren, bis 1667 an der Stadtmauer, die im Zuge der Nagelschmiede -Schleppenföhrerstraße verlief. Am Ende der „Sackstraße“ zweigte in östlicher Richtung, parallel zur Stadtmauer, eine kleine Straße ab. sie hieß „Sack-Ende", später Schleppenföhrerstraße.
Auch diese kurze Straße endete an der Stadtmauer, die die Süderstadt nach Osten in Höhe der Straße „Hinter der Sandbergsmauer“ umschloß. Die Mauer wurde zwar zum Teil um 1800 entfernt, aber zwischen der Schleppenföhrerstraße und der Promenade (Nikolaiwall) waren Gärten, die eine Weiterführung der Straße nicht zuließen.
Die Einwohner der Süderstadt und auch einige Norderstädler wollten „so ziemlich in der Mitte zwischen dem Oster und dem Neuen Thore einen bequemen Freyer Durchgang in die Geest erhalten". Die Kosten für den Ankauf der benötigten Grundstücke wurden von der Stadt getragen, aber mit erheblichen Spenden der Interessenten unterstützt. 1836 wurde von der Schleppenföhrerstraße - ab Mauer - zum Wall hin ein Durchgang in einer Breite von 3.50 Meter geschaffen, nach beiden Seiten mit einem Staketenzaun zu den Gärten hin abgesichert. Eine Tafel wies darauf hin, „daß dieser Zugang für den Transport licenspflichtiger Gegenstände verboten" war.
Dieser Richtweg für Fußgänger hieß um 1840 „Neuer Gang" und wurde gerne von den Soldaten benutzt, die außerhalb der Stadtmauern in der Holzmarktkaserne untergebracht waren. Der Durchgang blieb auch bestehen, als 1859 die Neue Schule, heute Kreisvolkshochschule, gebaut wurde. Erst 1927 (!) wurde die Schleppenföhrerstraße in der heutigen Form über das Schulgelände an den Nikolaiwall geführt.
Den Namen hat diese Straße schon lange. 1808 wurde sie Schlep(p)enförder-straße genannt. Überliefert ist auch Schlepenförthstraße und-fahrstraße. Das „Stadt-Register de Anno 1670" weist Eintragungen auf, wonach .Schlepen-führer" ein Fuhrmann war. „DemSchlepenführer für die Rammstücke nach der Schmide 2 ggr. item alß derselbe fertig zu der Brücke zu fuhren I 1/2 ggr. insg. 3 1/2 ggr."
Dann erscheint ein Name „den 29.9bris (November 1670) dem Schleppenführer Olrich Bohning..." Leider ist der Name wegen fehlender Unterlagen nicht einzuordnen. Im Jahre 1669 hieß es, daß ein .armer Mann, so in des Schlepenführers Hauße gestorben", aber leider keine weiteren Angaben, um das Haus zu lokalisieren. 1667 wurder der Schleppenführer Diedrich mehrfach erwähnt. Da in der heutigen Schleppenföhrerstraße um 1730 der Fuhrmann Johanning oder Johannike im Hause Nr. 8 gewohnt hat, ist wohl anzunehmen, daß der Name der Straße auf diesen Beruf zurückzuführen ist. Vielleicht wohnten auch schon die früher erwähnten Fuhrleute oder Schleppenführer bereits in dieser Straße.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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