Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"Eine kleine Sackgasse, die von der Domstraße in Höhe des Domturms in Richtung Aller abzweigt, trägt den Namen einer Verdener Adelsfamilie, die zwischen 1574 und 1730 in Verden ansässig war. Jürgen von Schacht war 1614/24 Ratsmitglied und wohnte als solcher vermutlich in der Norderstadt. Dann gab es an der St. Johanniskirche 1628 den Diakon Hermann von Schacht. Inwieweit diese und andere noch bekannte Namensträger mit dem Rittmeister in schwedischen Diensten, dem späteren Obristleutnant Hans Christoph von Schacht, verwandt sind, ist nicht bekannt. Für seine Verdienste als schwedischer Offizier erhielt dieser von der schwedischen Königin Christine 1649 die Kanonikatsintraden am Verdener Dom. Mit diesen Einnahmen als Weltgeistlicher war eine Hofstelle verbunden, ein Adelshof, der frei von Abgaben war. Als Wohnhaus diente das heutige Haus Domstraße Nummer 16 an der Ecke Schachtshof. Es war eine Curie, ein Haus für Domherren, das an dieser Stelle bereits 1495 erwähnt worden ist. Die Gesamtstelle umfaßte neben diesem Haus noch die Grundstücke, auf denen heute die Häuser in der Straße Schachtshof, und von der Ostseite der Straße Mühlentor die Häuser Nummer 9,11, 13, 15,17 und 19 stehen. Schacht verstarb etwa 1660. Der „Schachtens Hof. so die damalige Bezeichnung (1728), wurde dann von seiner Frau bewohnt als „Frau Obristleutnant Schachtinnen Haus". Als Erbe ist nach 1730 unter anderen Capitän Carl Jacob von Schacht genannt, der in hannoverschen Diensten stand. Der Schachthof war bereits 1750 aufgeteilt und mit den kleinen Buden besetzt. 1729 gab es auf der Hofstelle, also Schachtshof und Mühlentor, schon sechs Häuser, deren Besitzer die Grundstücke käuflich erworben hatten. |