Das Haus „achter Sunte Johans Tonne", hinter dem Kirchturm der St. Johanniskirche, so hieß es 1550 in einer Urkunde anstelle Ritterstraße. Erstmals 1573 erscheint diese Straße als „Ridder-strate" in den Quellen. Diese Daten können aber nichts Genaues aussagen über den Zeitpunkt einer offiziellen Straßenbenennung, dafür sind die überlieferten Unterlagen zu spärlich. Man kann davon ausgehen, daß die beiden steinernen Ritter, die am nördlichen Ende der Ritterstraße standen, der Straße ihren Namen gaben. Die Herkunft der gewappneten Herren ist nicht bekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben sie das Nonnenkloster „unser lieben Frauen Rosengarten“ bewacht, das 1476 vom Bischof Barthold gegründet wurde und in der Reformationszeit um 1570 verschwand. Vom Syndikathaus, das erst 1592 gebaut wurde, werden sie nicht herrühren, da der Name Ritterstraße bereits 1573 bekannt war. Überragt wird die Ritterstraße von der St. Johanniskirche, die um 1150 als romanische Backsteinkirche erbaut wurde und um 1400 zu einer gotischen Kirche umgebaut wurde. Die Grünfläche zwischen der Ritterstraße und der Großen Straße neben der Kirche war bis 1807 der Kirchhof der Gemeinde, also der Norderstadt. Das Pfarrhaus und das Pfarrwitwenhaus standen ebenfalls an der Ritterstraße. Nach der Errichtung des Stadtkirchenzentrums, in dem auch der Pastor von St. Johannis wohnt, konnten die Häuser zwischen Anfang der Straße und der Johannisstraße abgebrochen werden. Hier ist der neue Teil des Rathauses entstanden. Aus dem Jahr 1561 ist das Haus erhalten, das Jann von Bremen erbaut hat. In diesem Bürgerhaus wurde 1890 die Herberge zur Heimat etabliert. Heute befindet sich hier und in den angrenzenden Neubauten - einst standen hier kleine Bürgerhäuser - das Alten-und Pflegeheim St. Johannis. Der nördliche Teil der Ritterstraße, die sich bis an das Syndikathaus hinzog wurde ab 1968 umgestaltet und in die Anlage des Norderstädtischen Marktes einbezogen. Die Ritterstraße endet jetzt an der Blumenwisch.