Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"Im Winkel Bremer Straße und Nasse Straße lag der um 1816 erwähnte „Ratsfischteich" (Voigt, Flurnamen). Vielleicht nahm das von diesem Teich abfließende Wasser den in Richtung Allerwiesen und nach Eissel führende Weg als Überlauf. So mag der Name der 1859 im Ortsstatut erstmals erwähnten Straße entstanden sein. Dafür spricht auch der Auszug aus einem Schreiben der Bewohner vom November 1863 an „den wohllöblichen Magistrat", in dem die Straßenverhältnisse geschildert werden. - unterthänigst ersucht, doch etwas zur Verbesserung der besagten Straße zu thun. weil in jetziger Zeit, besonders bei nassem Wetter, es fast eine Unmöglichkeit geworden ist, die Straße trockenen Fußes zu passieren - da wir Bewohner täglich mehrer Male die Straße, selbst im Dunkeln passieren müßen. Auch sind gegenwärtig 5 schulpflichtige Kinder in dieser kleinen Straße und es ist fast keine Möglichkeit die kleinen Kinder durch den Morast zu bringen, als daß die Eltern sie jedesmal hinaus tragen.Durch den täglichen Verkehr der Wagen, die unzählige Male diesen Weg passieren. weil mehrer Ökonomen, und viele Ackerbürger ihre Ländereien hier hinaus haben, wird der Weg so durchgearbeitet, daß er selbst für Reiter, Schiebkarren und Handwagen nicht zupassieren ist. Dieser schlechte Weg ist Schuld, daß kein Miether oder Kostgänger gern in unserer Straße wohnen mag, wir doch so manches entbehren müßen. als Erleuchtung. Nachtwächter u. dgl. was den Bewohnern der inneren Stadt zu Gute kömmt. Darum wollten wir nochmals gebeten haben, doch unsere Bitte gütigst zu berücksichtigen, und dafür zu sorgen, das doch diese kleine Strecke wenigstens mit einem Steinpflaster versehen wird." Es ist zwar mehrfach in der Verdener Literatur erwähnt, daß die „Nasse Straße" bereits im 1542 und 1574 genannt wurde. Mit Sicherheit beziehen sich diese Angaben nicht auf die heutige Nasse Straße. Dem Verfasser liegt die Fotokopie einer Skizze aus Privatbesitz vor, die den Verlauf der jetzigen Eitzer Strasse im Jahre 1794 zeigt. Sie ist überschrieben:" Situationsplan von der im Amte Verden, oberhalb der Stadt Verden zwischen dieser und dem Dorfe Eitzen belegenen von der Stadt Verden 185 Ruthen lang entfernten 130 Ruthen langen tiefen und schmalen Sogenannten Naßen Straße, wodurch die öffentliche Landstraße und der Postweg gehet, als welche zu beiden Seiten mit stadtverdischen Gärten und Wiesen begrenzet, und zur Winterszeit unpaßabel ist." Hier also der Hinweis auf Nasse Straße. Einen weiteren Hinweis gibt das Lagerbuch von St. Andreas. Die der Kirche gehörenden Grundstücke werden so bezeichnet:" In der Verdener Feldmark, im sog. Eitzer Orth....an der s. g. naßen Straße..." Und nochmals steht Nasse Straße für Eitzer Straße in Rechnungen aus dem Jahr 1816. Damals wurde eine Brücke repariert, die kurz vor Eitze über den „Vahrenbach" führte, der am Westerbeckerfeld die Nasse Straße kreuzt. (Landkreisarchiv 4/610. Also war die oftmals überschwemmte Straße nach Eitze, die „Nasse Straße", weil sie damals entsprechend tiefer lag als heute. |