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Erläuterungen zu: "Mühlentor"

Strassenbezeichnung:Mühlentor
   

Aus "Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer"

"vor dem (oder beim) - alten - Mühlenthor" d.i. das Tor bei der (schon 1408 erwähnten) Wassermühl an der Aller.
Haus-Nr. 450, 502a, 503a - 525
genaue Quellenangaben

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Das Mühlentor führte nicht zu einer Mühle hin, sondern stand neben einer bereits 1408 erwähnten Wassermühle, die von der Aller angetrieben wurde. In der Verdener Bischofschronik wird für 1424 eine Schiffsmühle erwähnt. Auf der Ansicht von Verden aus dem Jahr 1663 ist eine Wassermühle dargestellt mit vier Mühlenrädern. Diese Mühle war, so stellt es das Bild dar. in der Mauer eingelassen. doch einen Zweck: Die Melkerinnen konnten über einen Steg auf die andere Allcrseite zum Melken kommen.
Der Mühlenhof, oder auch Königsmarck'sches Haus, nach dem Grafen Hans Christoph von Königsmarck. Gouverneur der Stifte Bremen und Verden, lag wahrscheinlich dort, wo heute die Allerpromcnade beginnt bis hin zum erhaltenen Wehrturm aus dem Jahre 1520. Seit 1765 wurde das Grundstück von dem Lohgerber Ottens als Garten benutzt, denn die Mühle, die dort gestanden hatte, war verfallen.
Bischof Philipp Sigismund (1586-1623) erteilte 1621 dem Domkapitel die Erlaubnis, vor dem Mühlentor, dort wo eine Wassermühle gestanden hatte, eine Schiffsmühle zu errichten. Sogar zwei dieser Mühlen gab es 1668. Im Katastrophenjahr 1684 wurde eine durch Hochwasser „ans ufer bey der Stadt Mauer gelegt", die andere wurde betriebsunfähig. Danach wurde keine Mühle mehr am Mühlentor erwähnt.
Das Mühlentor, das mit zur „Urzelle" unserer Stadt gehört, beginnt hier am ehemaligen Standort der Mühlen und geht dann an der Kirchstraße in die Große Fischerstraße über. Auf ein respektables Alter des Mühlentors läßt auch das schöne Pflaster schließen, das hoffentlich nicht modernisiert wird.
Die Mehrzahl der Häuser am Mühlentor sind Fachwerkbauten, wenn auch die Vorderfronten Anfang des Jahrhunderts „modern" gestaltet wurden. Aber das schöne Fach werk erscheint wieder. Fast alle Häuser hier am Mühlentor lassen sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen.
An die aus dem 16. Jahrhundert stammende Doms-Armenstiftung erinnert noch heute das Haus Nr. 7 in dieser Straße. In diesem Armenstift gab es neun Stuben, die von alleinstehenden Frauen bewohnt waren. Zusätzlich erhielten diese „Eingekleideten" Brennholz, Naturalien und Geld aus der Stiftung. Die Doms-Armenstiftung ist 1960 von der Herberge zur Heimat übernommen worden.
Zum Mühlentor Nr. 20 gehört seit 1869 der um 1520 erbaute Befestigungsturm, der ab ungefähr 1700 von der Stadt verpachtet wurde. Ein Teil des Hauses Nr. 18 (damals Nr. 510b-zwischen Nr. 18 und 20 gelegen) wurde 1819 bis 1857 als süderstädtisches Hirtenhaus bezeichnet. „Gabriel Friedrich Binnemann. Ratsmaurermeister. Er hatte die Bauleitung beim Neubau des Rathauses 1729-1732 nach eigenem Entwurf", so könnte eine Erinnerungstafel am Hause Nr. 25 lauten, er starb dort 1757 im Alter von 68 Jahren.
Die heutigen Häuser zwischen Nr. 11 und 19 gehörten zum „Schachteschen Hof, der nach 1729 aufgeteilt und mit Häusern besetzt wurde (Schachtshof).
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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