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Erläuterungen zu: "Klusdamm"

Strassenbezeichnung:Klusdamm
   

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Sicher ist dieser kurze Straßenzug zwischen der Südbrücke und der Flutbrücke über die Alte Aller bis beinahe an die B 215 heran besser bekannt - schon 1891 –unter dem Namen „Zwischen den Brücken". So steht es auch noch im Verdener Adressbuch von 1988 und auch in der zuständigen Straßenakte, bis es zur Umbenennung kam.
Aber nun heißt er Klusdamm. In diesem Namen ist die plattdeutsche Bezeichnung für Klause enthalten. Jenseits der Brücke, zwischen Deich und Groß Hutberger Straße stand die „Capella Mariae trans pontem" - die Marienklause jenseits der Brücke - noch im Jahr 1616. Sie wird sicher in den Wirren des 30jährigen Krieges gänzlich zerstört worden sein. Die Steine fanden schnell neue Besitzer, galt es doch, die vielen zerstörten Häuser in Verden wieder auf-zubauen.
Gestiftet wurde diese Kapelle, die zum Dom gehörte, vor 1335 von dem Domherren Conrad von Hemwiede. Diese Angaben sind in einer Urkunde aus dem Jahr 1342 über die „Capella sita ultra longum pontem" - Kapelle jenseits der langen Brücke - herauszulesen. Über den Zustand der Marienkapelle im Jahr 1616 liegt uns ein Bericht des durchreisenden Engländers John Taylor vor. Er fand eine stark zerstörte Kapelle mit einer Frauenstatue, die von einem Schleier bedeckt war. Er nahm zwei Souveniers an sich, dabei brach von einer anderen Figur eine Hand ab. Die Verwahrlosung der Kapelle ist wohl darauf zurückzuführen, daß sie für die evangelische Kirche keine Bedeutung hatte. Ihr ungefährer Standort ist durch Grabungen nachgewiesen.
Der Weg zur Kapelle führte Taylor über eine Brücke „in deren Mitte ein Käfig ist. In der Art einer großen Laterne ge-macht, hängt er an einem drehbaren Galgen wie an einem Kran, so daß er über den Fluß gedreht werden kann. Er ist groß genug, um zwei Menschen zu halten. Er hat den Zweck, wenn irgendjemand etwas gestohlen hat, er oder sie in diesem selben Drehkäfig gesetzt werden. Wenn nun der Galgen gedreht wird, hängt der Missetäter in diesem Käfig über dem Fluß. Dann wird eine Leine an der Person befestigt und mit einem Kunstgriff klappt der Boden des Käfigs heraus und der Dieb fällt ins Wasser". Soweit die Beschreibung des Schandkorbes.
Von dem Engländer haben wir auch die Bestätigung, daß vor dem Rathaus ein steinerner Roland stand.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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