Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"Bei der Anlegung des Friedhofes, dem „sogenannten Domfriedhof" an der Eitzer Straße im Jahre 1798, ließ die Stadt Verden an der Südseite der neuen Anlage einen Feldweg anlegen, sicher um zu den Grundstücken, die an der Eitzer Chaussee - vorher Walsroder Chaussee - einmal bebaut würden, einen Abstand herzustellen. Gleichzeitig hätten dann diese Häuser auch einen Ausgang auf der Hofseite. Entsprechend seiner Lage wurde dieser Weg dann „Kirchhofstraße“ genannt. Sicher waren die Nachbarn des Friedhofs auch mit dem so geschaffenen Abstand einverstanden, denn im Zusammenhang mit Beisetzungen in Grabgewölbe - es gibt noch einige dieser Art auf dem Friedhof - erließ 1899 die Friedhofskommission eine Friedhofsordnung. Hierbei wurde besonders auf die Anlage von Grabgewölben geachtet. Es war Sitte gewesen, die Särge ohne besonderen Schutz in die Grabgewölbe zu stellen. Der Verwesungsgeruch konnte sich durch Türen und Luken ausbreiten und war eine Belästigung und eine gesundheitliche Gefahr für die Besucher und Nachbarn des Friedhofes. Dieser Übelstand wurde abgestellt. Die heutige Ausdehnung zwischen der Eitzer Straße und der Münchmeyer-Straße erhielt die Kirchhofstraße aber erst 1891, als der Friedhof zu seiner jetzigen Größe erweitert wurde, nachdem er 1859 bereits das erste Mal vergrößert werden mußte, obwohl Dörfer der Dom- und der St.-Andreasgemeinde seit 1834 sich nach und nach von dieser Begräbnistätte trennten. Das bis heute einzige Haus an dieser Straße wurde 1871 von Heithoff gebaut. Über die Straßenzustände berichtete Polizei-Wachtmeister Balzer im April 1926 „Es sind dort Pfützen und große Löcher, die weder Winter noch Sommer trocken sind. Die Verschmutzung des Weges ist hauptsächlich dadurch begünstigt, daß die Anwohner der Eitzer Straße das Dreckwasser dahin tragen, wo es ohnehin schon naß ist, weil sie keinen Kanalanschluß haben". |