Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"Über die Herkunft des Namens dieser Straße gibt uns ein Artikel im Verdener Anzeigen Blatt vom 23. Juli 1895 eine Auskunft: „Als es noch keine Eisenbahn und ausgebaute Landstraßen bei Verden gab, war die "Hohe Leuchte" den zwischen Bremen und Hannover verkehrenden Leuten ein Orientierungszeichen, wenn sie in Wintemächten von Bremen kamen. An der Bremer Chaussee, wo jetzt das Gärtner Möhle'sche Haus steht, war früher ein altes zweistöckiges Fachwerkgebäude, und das Licht in der oberen Wohnstube abends weithin sichtbar. Die Licht gab den „fahrenden Leuten" die Lage und Entfernung Verdens an. So ist der Name „Hohe Leuchte" bis auf den heutigen Tag auch Eigenname des Weges geblieben, der die Bremer Chaussee mit dem Brunnenweg verbindet. Gleichzeitig führt die Hoheleuchte diejenigen Geschäftsleute, die in unserer Stadt keine Verbindung und Einkehrung zu treffen nöthig hatten, außerhalb des Thores an der Stadt vorbei. So weit die Zeitung. Sicher war ein Licht damals weithin sichtbar, denn der Bürgerpark, erst 1888 angepflanzt, und der Bahndamm um 1920 angelegt, als die Rotenburger Bahn gebaut wurde, versperrten nicht die Sicht aus weiter Entfernung. So mag die obige Aussage richtig gewesen sein. Noch zu ergänzen ist, daß der Brunnenweg 1895 noch über die Bahn bis zur Zollstraße verlief, die Unterführung entstand erst 1908. Im Verdener Adreßbuch 1888 gab es erst drei Häuser in dieser Straße und 1893 kam ein viertes hinzu. Die damalige Hausnummer 4 entspricht dem heutigen Haus Nr. 15. das wohl kurz vor dem Abbruch steht. Ein Haus, das beinahe 100 Jahre alt ist und ein Zeugnis für Arbeiterwohnhäuser aus der Zeit der Industriealisierung ist. Die ersten Häuser in der Hohen Leuchte standen zwischen der Bremer Straße und der Ludwigstraße. Der Pferdeschlachter Johann Christian Elias Witte war der erste Anwohner. Er baute 1875. verkaufte bereits 1877 an den Magazinaufseher Wulff. Das zweite Haus wurde 1877 gebaut. Beide Häuser sind nicht mehr vorhanden. Heute gehören die Häuser im Süden der Straße zur ältesten Bausubstanz. Die Hohe Leuchte, in der das Wasser- und Schiffahttsamt steht, mündet bei „Helgoland" in die Lindhooperstraße. |