Nur einseitig bebaut, ursprünglich mit sechs Buden heute mit fünf ansehnlichen kleinen Häusern auf der Westseite, die Ostseite wird von der alten Stadtmauer gebiIdet, liegt diese kleine Straße mit dem schönen Kopfsteinpflaster zwischen der Schleppenföhrerstraße und dem Sandberg. Der Straßenzug lag im Winkel hinter der um 1210 errichteten Stadtmauer der Norderstadt, die durch die Schleppenföhrerstraße führte und dann zum Sandberg hin abbog. Ein Mauerstück ist hier noch erhalten. Die kleinen Buden. die es hier gab, standen am äußersten Rand der Stadt. Es waren schlichte Bürger, die hier wohnten, die diese Häuser gebaut oder gekauft hatten. Da lesen wir unter anderem Standesbezeichnugen, die heute kaum noch erwähnt werden. Tagelöhner, ehem. Soldat, Invalide - wohl als Folge davon -, Korbmacher und Seiler. Als sich die Süderstadt um 1371 nach Osten und Süden ebenfalls mit einer Stadtmauer umgab, haben die Bewohner der „Thumstadt" ihre Befestigung an die der Stadt Verden, also der Norderstadt, angehängt. Hier an der Straße Hinter der Sandbergsmauer stieß dann die süderstädtische Mauer auf die alte Befestigung. Bischof Heinrich I. (1366-1380) schloß den Vertrag mit der Norderstadt. Die Bischofschronik berichtet darüber: „Anno 1371 am St.Lucas Tage, (Anm. 18. Oktober) ist vertragen worden zwischen dem Thum-Capittul an einem und dem Raht zu Vehrden andern Theils mit Bewilligung des Bischoffs Heinrich von Langeln, daß die Mauern des Capittuls Stadt die Thum-Stadt oder die Süderende genennet sampt deren Graben gehen sollen von byden Seiten an die Stadt-Graben und Mauren, also daß noch ein Raum zwischen beyden Städten bleiben solte, die Bürger-Höfe genannt..." An dem Fragment der alten Stadtmauer, so wie wir sie heute kennen, stand anstelle der Litfaßsäule vor etlichen Jahren noch das „Nachtwächterhäuschen". In diesem kleinen Schuppen hielten sich - ob sie es durften, sei dahingestellt - die Nachtwächter auf und betätigten dort die Kontrolluhr, ehe sie dann über den Sandberg ihre Runde abliefen.