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Erläuterungen zu: "Hinter der Mauer"

Strassenbezeichnung:Hinter der Mauer
   

Aus "Die Häuser der alten Stadt Verden und ihre Besitzer"

Haus-Nr. lt. Croupp-Plan 355a, 357 a/b - 366, 377 - 384, 395 - 396, 1829 Haus-Nr. 395 "Hinter der Brückentormauer"
genaue Quellenangaben

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Richtigerweise müßte diese Straße doch Vor- oder An der Mauer heißen, denn hinter der Mauer ist von der Stadt aus gesehen die Westseite, die Allerseite der Mauer. Der Name ist jedoch schon sehr alt, vorangegangene Generationen haben diesen Namen für uns geprägt. Die Stadtmauer, die diese Straße von der Brückstraße bis zum Nordertor begleitet, ist ein Teil der Befestigungsanlage, die Bischof Yso (1205-1231) um 1210 um die Norderstadt errichtete. Heute reicht die Mauer nur noch bis zur Blumenwisch, dieses historische Bauwerk, das sich bis zur Großen Straße am Nordertor hinzog, mußte der Stadtentwicklung weichen. Entsprechend dem Mauerabriß ist die Straße „Hinter der Mauer" nur noch ein Torso. Hier fehlt jetzt der nördliche Straßenteil.
Dieses Teilstück der Straße war umsäumt von kleinen Buden bis zum großen Gaskessel. Die kleinen Häuser hatten fast alle einen winzigen Garten, in dem es Hühner und Kaninchen gab. Heute würde dieses Viertel als idyllisch bezeichnet werden, aber wohnen würde dort keiner mehr wollen. In dem Pumpen-Kataster von 1829 und 1833 heißt das Stück der Straße zwischen Stinchenstraße und dem Stadtkirchenzentrum „Jerusalem". Der Grund für diese amtliche Eintragung ist sicher der gewesen, daß in dem Haus Nr. 382, später Haus Nr. 26, die jüdische Gemeinde eine Schule hatte. Sie besaß auch das Haus.
Die Häuser in der Nähe der Brückstraße liefen unter der Bezeichnung „Hinter der Brückthormauer". Die Bewohner dieser Buden gehörten 1829 zur Pumpe VIII, die ihren Standort vor dem Haus Große Straße Nr. 81 (!) hatte. Von dort mußten die Anwohner das Wasser holen. Auch die in der Mitte der Straße .Hinter der Mauer' wohnenden Bürger gingen durch die Stinchenstraße zur Großen Straße mit umgehängten Eimern, um ihr Wasser zu holen. Viele der alten Häuser in dieser Straße sind verschwunden. So entstand dafür in der Straße „Hinter der Mauer“ ein Mittelpunkt des Gemeindelebens der St. Johannisgemeinde - das 1974 eingeweihte Stadtkirchenzentrum -. an dem aber auch die anderen Gemeinden der Stadt beteiligt sind.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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