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Erläuterungen zu: "Brunnenweg"

Strassenbezeichnung:Brunnenweg
   

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Zu der Zeit, als der Verkehr mit Pferdefuhrwerken vonstatten ging, war der Brunnenweg der Beginn der Straße von Verden nach Kirchwalsede über Uhlemühlen - Schamhorst - Kreepen. Dieser Weg nahm seinen Anfang an der Zollstraße und führte bis 1908 über einen beschrankten Bahnübergang, erst danach wurde der Tunnel gebaut.
Der Brunnenweg war ein enger unbefestigter Feldweg, dessen Fahrspuren nicht immer in gerader Richtung verliefen. Er schlängelte sich zwischen Gärten und von Hecken umsäumten Feldern hindurch in Richtung Verdener Brunnen und zu den Mühlen an der Halse. Erst als 1860 das erste Haus - die drei nächsten folgten erst 1863 - gebaut wurde, tat die Stadtverwaltung etwas für diesen Weg. Er wurde begradigt und dabei gleichzeitig verbreitert. Für die seitliche Begrenzung des Brunnenweges hatte die Stadt 1863 von der Försterei Stellichte 550 Birken gekauft, die an beiden Seiten in Abständen von fünf Meter gesetzt wurden. Von diesen vor etwa 130 Jahren angepflanzten Birken ist heute noch ein Bestand, besonders im oberen Teil des Brunnenweges, vorhanden.
Der Name Brunnenweg ist nicht amtlich verordnet. Der Weg hatte schon sehr lange diesen Namen getragen, denn er führte zum Verdener Brunnen. Der Magistrat gebrauchte auch noch nach 1860 den Begriff „sogenannter Brunnenweg". Obwohl das Gebiet des Brunnens nicht unbedingt Ur-Verdener-Gebiet ist - es gehörte zu Uhlmühlen. ab 1928 zu Scharnhorst - wurde nur vom Verdener Brunnen gesprochen. Hier war sogar ein Kurbad, das 1768 einen kleinen Badebetrieb aufnahm, der 1784 unter Dr. Brawe und 1788 mit Dr. Kleine großen Aufschwung erlebte. Es entstanden ein Badehaus mit warmem und kaltem Wasser. Unterkunftsmöglichkeiten für die Badegäste, die zum Teil mit Gesinde von weit her kamen.
Eine Spielbank hatte sich etabliert, und die Gäste wurden mit Musik und Theater unterhalten. Es standen 1820 für die Kurgäste 95 Zimmer zur Verfügung. Der Badebetrieb erlosch um 1850. Die Anlage, zum Teil auf Abbruch verkauft, wurde noch zeitweise als Gastwirtschaft genutzt. Das Wasser des Brunnens, der jetzt versiegt ist, wurde als Heil- und Tafelwasser bis Anfang der 30er Jahre verkauft. Ein guter Kunde war der Norddeutsche Lloyd, der dieses Wasser auf seinen Passagierschiffen anbot. 1926 entstand hier ein Bremer Landschulheim, das von 1945 bis 1951 dem Verdener Krankenhaus als Seuchenstation - in der Hauptsache für Tbc-Kranke - diente.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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