Diese Straße ist nicht die einzige Straße in Verden, die als Seitenstraße den Namen nach einem Haus erhalten hat, das an einer Ecke zur Großen Straße steht. Hier ist es das Haus Nr. 28 - heute Große Straße Nr. 17. In diesem Haus ist nachweisbar schon um 1593 eine Bäckerei gewesen und seit 1707 ist der Name Bäckergasse, dann Bäckerstraße, bekannt. Der schon Ende des 16. Jahrhunderts dort ansässige Bäcker Henning Ecks hatte vielleicht auch schon Berufsvorgänger in diesem Haus. Sein Sohn Michael war 1651 Obermeister der Bäckerzunft. Die Zahl der Bäckereien in der Norderund Süderstadt betrug 1642 je 7 Betriebe. Im Jahr der Vereinigung beider Städte gab es 10 Bäckereien, 1738 waren es 15, 1786 schon 27 bei nur 400 Feuerstellen in der Stadt. Die Zahl der Bäcker sank dann 1864 auf 16 und 1925 waren es wieder 14 Betriebe wie 1642. Die Bäcker, sie unterschieden sich in Grob- und Weißbäcker, hatten bereits vor 1537 das Bäckeramt und waren als Zunft anerkannt. Weil die erstellten Privilegien bei einem Brand vernichtet wurden, schuf die Innung und der Rat der Stadt Verden 1537 eine verbesserte Ausführung, die 1661 nochmals überarbeitet wurde. Die Kuchenbäcker, damals Honigkuchenbäcker, trennten sich 1685 vom Bäckeramt und errichteten das „Loos-Weiß und Kuchenbäckeramt". Hier lag eine Verdener Besonderheit vor, denn in anderen Städten gab es nur ein Amt für alle. Der erste Konditor machte sich 1820 selbständig. Aber auch ein Mitglied der Familie Ecks spezialisierte sich bald danach. Über diese Familie noch einige Anmerkungen: In dem Haus Nr. 28 (Alte Nummerierung arbeitete 1593 Henning Ecks als Bäcker und erst 1875 wurde das dahin immer noch von der Bäckerfamilie Ecks - also beinahe 300 Jahre - bewohnte Haus an den Schlachter Rengstorf verkauft. Der um 1815 aufgeführte Jacob Christian Ecks war Senator und Stadtkapitän. Seit ungefähr den zwanziger Jahren ist aber wieder eine Bäckerei in dem Haus. Ein schönes Fachwerk bezeugt das hohe Alter dieses Hauses. Leider ist eine geschnitzte Inschrift im Balken nur sehr schwer zu lesen. Hier sollte etwas getan werden. Weitere Bäckereien, die von Angehörigen der Sippe Ecks betrieben wurden, gab es in der Großen Fischerstraße 5 (1807). Kleine Fischerstraße 2 (1766) und Nr. 22 (1749-1763), Lahusenstraße 10 (1715 - nach 1857), Stiftshofstraße 22 (1717-1839) und Anita-Augspurg-Platz 1 (1800).