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Erläuterungen zu: "Am Bürgerpark"

Strassenbezeichnung:Am Bürgerpark
   

Aus "Straßennamen in der Stadt Verden"

Mit Beschluß des Stadtrates vom 6. September 1950 erhielt diese Straße erst den heutigen Namen. Bis dahin führte der am Bürgerpark verlaufende Weg die Bezeichnung Neumühlener Weg. Dieser Name gab häufig zu Verwechslungen Anlaß, so der damalige Bürgermeister Schäfer, da diese Straße zum Wege nach Neumühlen nicht mehr gebräuchlich ist.
In früheren Zeiten war hier der Weg, um diese kleine Ortschaft zu erreichen. Aber der Bau der Eisenbahn im Jahre 1847 unterband diese Verbindung, und nur Fußgänger konnten hier noch die Bahn passieren. Erst 1908 wurde die Bahnlinie überquert. Die Rampe, die von der Straße „Am Bürgerpark" abgeht, führt zur Brücke und somit zur anderen Seite in den Stadtwald.
Die Straße „Neumühlener Weg" war 1938 noch ungepflastert. In Beschwerden der Anwohner an das Bauamt hieß es: „Fährt gar ein Auto durch die Straße, steigen undurchdringliche Staubwolken auf..." Während die Verdener Adreßbücher von 1888 und 1898 nur jeweils ein Haus in der Straße verzeichneten, waren 1904 bereits zehn Häuser errichtet worden, die fast ausschließlich von Arbeitern gebaut wurden.
Im damaligen Haus Nr. 10, heute Nr. 17 wohnte der Waldwärter. Viele Häuser sind inzwischen neueren und modernen Bauten gewichen; die beiden Eckhäuser an der Ludwigstraße sind aber sicher noch die ersten Häuser auf diesen Grundstücken. Die Straße „Am Bürgerpark" hat sich inzwischen bis an die Bahn hin ausgedehnt, bis dorthin, wo einst eine Viehverladerampe täglich benutzt wurde. Auch die großen Zirkusse haben dort unter den begeisterten Blicken der Kinder entladen und oft unsere Stadt besucht.
Der Bürgerpark, der dieser Straße den Namen gibt, ist 1882 in Angriff genommen worden. Rechtsanwalt Louis Müller hatte den Plan, die große Ödlandfläche, die von wenigen mageren Äckern durchzogen war, in Zusammenarbeit mit dem Promenadenverein in einem Park umzugestalten. Die Arbeiten begannen 1883. Die Mittel dafür waren knapp, jedoch hatte der Bürgermeister Theodor Otto Münchmeyer (1855-1890) in seinem Testament an seine Heimatstadt gedacht. Bei der Gründung des Promenadenvereins hatte er bereits 3000 Mark für die Errichtung von Grünflächen angelegt, dieses Kapital war bis zur Auszahlung auf über 15 000 Mark angewachsen, damit wurden der Bürgerpark und der Stadtwald angepflanzt. Die Stadtverwaltung hatte diesen Betrag aber noch erhöht und verwaltet heute dieses Vermächnis von Müchmeyer. Als äußeres Zeichen des Dankes von der Bürgerschaft an den Ehrenbürger wurde 1913 die steinerne Bank am Springbrunnen im Bürgerpark aufgestellt.
genaue Quellenangaben



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Gisbert Berwe

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